Anfrage der Priesterinitiative „Münchner Kreis“ Oktober 2012

Jan 12, 2013 | Diözese München-Freising aktuell | 0 Kommentare

Anfrage der Priesterinitiative „Münchner Kreis“

an den KRGB-Vorstand der Erzdiözese München und Freising

Der KRGB-Vorstand der Erdiözese München und Freising erhielt im Oktober 2012 einen Brief (Briefdatum 21.10.2012, siehe geschützter interner Homepage-Bereich nur für KRGB-Mitglieder) der neugegründeten Priesterinitiative „Münchner Kreis“, einer „Gruppe von Priestern und Diakonen, die sich ‚Sorge um unsere Kirche’ machen, insbesondere in unserem Erzbistum“. In der öffentlichen Erklärung dieser Priestergruppe heißt es: „Wir haben uns zusammengefunden, um auf biblischer Grundlage und angeregt durch viele Aussagen des 2. Vatikanischen Konzils einen Beitrag zur Verbesserung der kirchlichen Verhältnisse in unserem Bistum zu leisten.“ (Die vollständige Erklärung ist nachlesbar unter www.initiative-muenchner-kreis.de).

Die Priestergruppe fragte u. a. an, ob und wie sich die Berufsgruppe der Religionslehrer bezüglich der pastoralen Empfehlungen des diözesanen Zukunftsforums einbringen wolle und ob sie sich in die Solidaritätsliste des „Münchner Kreises“ eintragen könne.

Der Diözesanvorstand fühlte sich verpflichtet, auf diesen Brief zu antworten, doch wollte er dies in demokratischer Weise nur so tun, wie es der Mehrheitsmeinung der KRGB-Mitglieder in der Erzdiözese entspricht. Aus diesem Grund wurden die im November auf der KRGB-Fortbildungstagung im Kloster Banz anwesenden Mitglieder zu einer kleinen Mitgliederversammlung eingeladen. Als Ergebnis dieser Versammlung wurde eine erste Teilantwort an den „Münchner Kreis“ geschickt (siehe geschützter Bereich für KRGB-Mitglieder).

Selbstverständlich ist es jedem/r Religionslehrer/in unbenommen, seine persönliche Meinung über die neue Priesterinitiative „Münchner Kreis“ zu haben und entsprechend (z. B. bei Schülerfragen) zu argumentieren. Persönlich sind wir beide von unserer Verantwortung als mündige Katholiken her der Meinung, dass die Priesterinitiative unsere Solidarität verdient, und darum haben wir, ebenso wie inzwischen viele Religionslehrer/innen, auch auf der Solidaritätsliste als Religionslehrer (persönlich, nicht als Diözesanvorsitzende) unterschrieben. Ausgehend von der heutigen Lebenswirklichkeit unserer Schüler/innen und dem, was wir in unserem Religionsunterricht erleben, sind wir der Meinung, dass die Katholische Kirche auf vielen Gebieten Reformen einleiten sollte. Andernfalls besteht auf längere Sicht auch die Gefahr, dass selbst in Bayern das Fach Kath. Religionslehre seinen Status als versetzungsrelevantes Pflichtfach verlieren könnte (vgl. die Länder Brandenburg, Berlin, Bremen), und damit sind auch unsere Berufsinteressen stark betroffen (Vgl. unsere Satzung § 1.2: Zweck des Verbandes ist … die Vertretung der Anliegen des Religionsunterrichts, der Religionslehrerinnen und Religionslehrer gegenüber Kirche und Staat sowie in der Öffentlichkeit.). Heutige soziologische Untersuchungen gehen davon aus, dass die Katholische Kirche in 15 bis 20 Jahren nur mehr eine weitgehend unbedeutende Gruppe in der deutschen Gesellschaft sein wird (siehe auch die hohen jährlichen Austrittszahlen), wenn sie nicht bald mit Reformen beginnt. Für diesen Fall müssten wir mit vielen negativen Konsequenzen für unseren Religionsunterricht rechnen, und damit ist der Verband aufgerufen, sich dagegen positive Handlungsoptionen zu überlegen.

In der Versammlung im Kloster Banz waren wir einheitlich der Meinung, dass wir alle Mitglieder des KRGB in der Erzdiözese München und Freising über die Anfragen der Priesterinitiative „Münchner Kreis“ an uns unterrichten sollten. Wir waren weiter der Meinung, dass man die Frage, ob wir uns als Gruppe (Diözesanverband des KRGB) in die Solidaritätsliste eintragen sollten oder nicht, nur auf der Basis einer Mitgliederbefragung beantworten könne. Infolgedessen schrieben wir nach Rücksprache mit dem Landesvorsitzenden P. Erhard Staufer einen Brief (20.11.2012, siehe geschützter Bereich für KRGB-Mitglieder) an alle (303) KRGB-Mitglieder in der Erzdiözese München und baten um deren Meinungsäußerung.

Hiermit möchten wir uns bei den insgesamt 93 Mitgliedern (Stand 31.12.2012) bedanken, die sich die Mühe gemacht haben, uns zu antworten! Damit tun wir uns viel leichter, die KRGB-Mitglieder ihren Interessen und Wünschen gemäß zu vertreten. Bei der Frage, ob sich der KRGB-Diözesanverband als Gruppe in die Solidaritätsliste der Priesterinitiative „Münchner Kreis“ eintragen soll, sprachen sich 84 Mitglieder (entspricht 90 Prozent der Rückmeldungen) dafür und 8 Mitglieder (entspricht 9 Prozent) dagegen aus. Ein Mitglied enthielt sich einer Meinungsäußerung.

Leider erhielten wir auch eine Austrittserklärung und eine Ankündigung einer Austrittserklärung, was wir sehr bedauern. Selbstverständlich achten wir in demokratischer Weise auch diese Meinungen in unserem Verband und beziehen sie in unsere Überlegungen, wie wir handeln sollen, mit ein.

Die weitere Auswertung der schriftlichen Rückmeldungen unserer Mitglieder ergab, dass sich eine klare Mehrheit der antwortenden Mitglieder sehr positiv über den „Münchner Kreis“ äußert und eine Unterstützung bzw. Zusammenarbeit mit dem „Münchner Kreis“ im Sinne des 2. Vatikanums wünscht.

Viele Mitglieder haben ihren Rückmeldungen an uns auch persönliche Zeilen angefügt. Darin drücken sie vor allem ihre große Sorge um die Zukunft der Kirche und damit auch des Religionsunterrichts aus und bitten uns, dass sich der KRGB hier tatkräftig für gute Lösungen einsetzt. Insbesondere für die vielen lieben Worte, den Zuspruch und die guten Wünsche für Mut und Ausdauer möchten wir uns hier herzlich bedanken. Wir bitten Sie um Verständnis dafür, dass wir aus zeitlichen Gründen nicht allen Briefschreibern einzeln antworten konnten. Doch haben wir alle uns zugesandten Wünsche an den KRGB sorgfältig registriert und werden uns um deren Erfüllung bemühen.

Der „Münchner Kreis“ hat uns und andere Gruppen für Anfang Februar 2012 zu einem Gespräch eingeladen, bei dem über eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit gesprochen werden soll. Natürlich werden wir darüber berichten.

Falls KRGB-Mitglieder mehr wissen möchten oder ihre Anfragen und Wünsche an uns herantragen möchten, so gilt selbstverständlich, dass wir dazu immer schriftlich und telefonisch zur Verfügung stehen (Wolfgang Lanzinger: E-Mail , Tel. 08081-9570106, Dr. Franz Hauber: E-Mail , Tel. 08031-279200).

 

Wolfgang Lanzinger                Dr. Franz Hauber

 

Diese Beiträge sind nur für KRGB-Mitglieder im internen Forums-Bereich der KRGB-Homepage nach Login zugänglich:

  1. Anfrageschreiben des Münchner Kreises vom 21.10.2012
  2. Erstes Antwortschreiben an den Münchner Kreis vom 19.11.2012
  3. Brief an alle KRGB-Mitglieder in der Erzdiözese München und Freising vom 20.11.2012
  4. Zweites Antwortschreiben an den Münchner Kreis vom 12.12.2012

 

Im internen Bereich gibt es im Forum zudem direkt die Möglichkeit Meinungen und Rückmeldungen zu verfassen und so den internen Dialog zu fördern.

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